Affektkrämpfe                                                               ©  kinderpraxis-juelich  (Sep-04)

  Unser Kinderarzt Dr. Rudolf Weitz informiert Sie über Affektkrämpfe:

Erschrecken Sie bitte nicht, wenn Ihr Kind bei Aufregung die Luft anhält (oder sogar das Bewußtsein verliert)! Nicht selten werden solche Anfälle von Tonus- und Bewusstseinsverlust bei Kleinkindern mit Epilepsie verwechselt.

Obwohl im Einzelfall sogar Blausucht und Zuckungen wie bei echten Krampfanfällen beobachtet werden, können Sie ganz sicher sein, daß Ihrem Kind dabei nichts passiert. Im Gegensatz zum echten Krampfanfall (auch zum Fieberkrampf) wird der Zustand des Kindes aber ohnehin, selbst von ängstlichen Eltern, kaum jemals als wirklich lebensbedrohlich eingeschätzt. Das Kind macht nämlich auch noch im Zustand der Bewußtlosigkeit einen eher gelösten Eindruck. Krampfhafte Atemanstrengungen fehlen ganz.

Der Zustand erklärt sich durch eine besondere Anfälligkeit des kindlichen Gehirns gegenüber Veränderungen im Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Durch das z.B. im Trotz ausgelöste, anhaltend kräftige Schreien verliert das Kind beim schnellen Atmen zuviel Kohlendioxyd. Die Reaktion des Blutes verändert sich im Sinne einer Alkalose (= Untersäuerung). Dies führt dann eventuell zur Bewusstlosigkeit und zum Atemstillstand mit dem ausdrücklichen Ziel der "inneren Erstickung".

Erst durch den Atemstillstand sammelt sich wieder ausreichend Kohlensäure im Blut an, um das natürliche Säure-Basen-Gleichgewicht wiederherzustellen. Das Kind erlangt das Bewusstsein wieder und ist (anders als nach einem echten Krampfanfall) wieder völlig in Ordnung.

 

Für alle weiteren Fragen steht Ihnen unser PraxisTeam zur Verfügung, wir helfen Ihnen gerne ...

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zuletzt aktualisiert  am 20.09.2004 (RW)