Reise-Imfungen                                                           Ó  kinderpraxis-juelich  (Mrz-04)

    Unser Kinder- und Jugendarzt  Dr. Rudolf Weitz  informiert Sie hier über Reise-Impfungen:

Es ist fast zum Modetrend geworden: Reisende in die Tropen oder Subtropen planen ihren Urlaub immer häufiger sehr kurzfristig, und stehen dann wenige Tage vor der Abreise beim Arzt oder in der Apotheke und erkundigen sich, was an Gesundheitsvorsorge noch zu machen sei. Obwohl eine langfristige Planung immer vorzuziehen ist, so kann doch auch noch wenige Tage vor der Abreise einiges getan werden:

Auffrischimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Poliomyelitis können bis zum Tag der Abreise noch
durchgeführt werden, wenn eine abgeschlossene Grundimmunisierung vorliegt und mindestens 10 Jahre zurück liegt.

Auch die Impfung gegen Hepatitis A kann mit den heute verwendeten Impfstoffen (z. B. Havrix 1440) auch noch am letzten Tag vor der Abreise einen sicheren Schutz bieten. Die zweite Impfung für den Langzeitschutz von mindestens zehn Jahren sollte dann nach der Reise, mit sechs Monaten Abstand zur ersten Impfung erfolgen.

Für eine Kombinationsimpfung gegen Hepatitis A und B (Twinrix Kinder bzw. Erwachsene) sollten die ersten beiden Impfungen vor der Reise im Abstand von vier Wochen gegeben werden, um einen ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Die dritte Impfung für den Langzeitschutz folgt dann sechs Monate nach Beginn des Impfzyklus.

Eine alternative Möglichkeit für einen sicheren Schutz vor Hepatitis A und B vor der Reise bietet ein neu zugelassenes Kurzimpfschema:

Bleiben nur noch drei Wochen Zeit bis zur Abreise, so kann der Reisende sich die ersten drei Dosen der Kombinationsimpfung nach dem verkürzten Schema 0-7-21 Tage geben lassen. Dadurch baut sich – neben einem sicheren Schutz gegen Hepatitis A – ein schützender Impftiter auch gegen Hepatitis B bei 82% der Geimpften schon eine Woche nach der dritten Dosis auf; drei Monate nach der ersten Impfung liegt er bei über 95%.
Um einen wirksamen Langzeitschutz zu erreichen, ist bei diesem Impfschema eine vierte Impfung nach 12 Monaten vorgesehen.

Dieses Kurzimpfschema bietet sich bevorzugt an, wenn jemand kurzfristig eine möglichst hohe Sicherheit für seinen Schutz gegen Hepatitis A und vor allem Hepatitis B erzielen möchte. Auch in der Arbeitsmedizin findet dieses Schema Anwendung, z. B. bei Mitarbeitern, die sehr kurzfristig in Risikobereichen eingesetzt werden sollen und schnell einen möglichst sicheren Schutz benötigen.

Auch eine sichere Malaria-Prophylaxe muss nicht unter einer kurzfristigen Abreise leiden:

Für manche Malariamedikamente ist die Einnahme der ersten Tablette schon 1-2 Wochen vor Abreise erforderlich. Dagegen kann mit einem neu zur Prophylaxe zugelassenen Medikament (Malarone®) mit der Einnahme noch am Tag vor Einreise in das Malariagebiet begonnen werden. Zudem muss dieses Medikament nur sieben Tage nach Verlassen des Malaria-Gebietes weiter genommen werden und verringert das Risiko eines frühzeitigen Abbruchs der Prophylaxe mit allen damit verbundenen Risiken einer Erkrankung. Dieses Präparat hat sich in Studien zudem als sehr sicheres und gut verträgliches Medikament erwiesen. Weiterentwickelte Impfschemata und neue Malariamedikamente bieten also durchaus die Chance, auch Last-Minute-Reisende ausreichend gegen Gefahren im Urlaubsland zu schützen und damit zu einem erholsamen, ungetrübten Urlaub beizutragen.

interessante Links:

Ferienkalender

Reiseimpfungen für Kinder

Gelbfieber-Impfstellen in NRW

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weiterer Link:    http://www.kinderarzt-bretten.de/reise.htm

zuletzt aktualisiert am 25.03.2004 (RW)