Unser Kinder- und Jugendarzt
Dr. Rudolf Weitz informiert Sie
hier über Reise-Impfungen:
Es ist fast zum Modetrend geworden:
Reisende in die Tropen oder Subtropen planen ihren Urlaub immer häufiger sehr
kurzfristig, und stehen dann wenige Tage vor der Abreise beim Arzt oder in der
Apotheke und erkundigen sich, was an Gesundheitsvorsorge noch zu machen sei.
Obwohl eine langfristige Planung immer vorzuziehen ist, so kann doch auch noch wenige Tage
vor der Abreise einiges getan werden:
Auffrischimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Poliomyelitis können bis zum
Tag der Abreise noch durchgeführt werden, wenn eine abgeschlossene
Grundimmunisierung vorliegt und mindestens 10 Jahre zurück liegt.
Auch die Impfung gegen Hepatitis A kann mit den heute verwendeten Impfstoffen
(z. B. Havrix 1440) auch noch am letzten Tag vor der Abreise einen sicheren
Schutz bieten. Die zweite Impfung für den Langzeitschutz von mindestens zehn
Jahren sollte dann nach der Reise, mit sechs Monaten Abstand zur ersten Impfung
erfolgen.
Für eine Kombinationsimpfung gegen
Hepatitis A und B (Twinrix Kinder bzw. Erwachsene) sollten die ersten beiden
Impfungen vor der Reise im Abstand von vier Wochen gegeben werden, um einen
ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Die dritte Impfung für den Langzeitschutz
folgt dann sechs Monate nach Beginn des Impfzyklus.
Eine alternative Möglichkeit für einen sicheren Schutz vor Hepatitis A und B vor
der Reise bietet ein neu zugelassenes Kurzimpfschema:
Bleiben nur noch drei Wochen Zeit bis zur Abreise, so kann der Reisende sich die
ersten drei Dosen der Kombinationsimpfung nach dem verkürzten Schema 0-7-21 Tage
geben lassen. Dadurch baut sich – neben einem sicheren Schutz gegen Hepatitis A
– ein schützender Impftiter auch gegen Hepatitis B bei 82% der Geimpften schon
eine Woche nach der dritten Dosis auf; drei Monate nach der ersten Impfung liegt
er bei über 95%.
Um einen wirksamen Langzeitschutz zu erreichen, ist bei diesem Impfschema eine
vierte Impfung nach 12 Monaten vorgesehen.
Dieses Kurzimpfschema bietet sich bevorzugt an, wenn jemand kurzfristig eine
möglichst hohe Sicherheit für seinen Schutz gegen Hepatitis A und vor allem
Hepatitis B erzielen möchte. Auch in der Arbeitsmedizin findet dieses Schema
Anwendung, z. B. bei Mitarbeitern, die sehr kurzfristig in Risikobereichen
eingesetzt werden sollen und schnell einen möglichst sicheren Schutz benötigen.
Auch eine sichere Malaria-Prophylaxe muss nicht unter einer kurzfristigen
Abreise leiden:
Für manche Malariamedikamente ist die Einnahme der ersten Tablette schon 1-2
Wochen vor Abreise erforderlich. Dagegen kann mit einem neu zur Prophylaxe
zugelassenen Medikament (Malarone®) mit der Einnahme noch am Tag vor Einreise in
das Malariagebiet begonnen werden. Zudem muss dieses Medikament nur sieben Tage
nach Verlassen des Malaria-Gebietes weiter genommen werden und verringert das
Risiko eines frühzeitigen Abbruchs der Prophylaxe mit allen damit verbundenen
Risiken einer Erkrankung. Dieses Präparat hat sich in Studien zudem als sehr
sicheres und gut verträgliches Medikament erwiesen. Weiterentwickelte
Impfschemata und neue Malariamedikamente bieten also durchaus die Chance, auch
Last-Minute-Reisende ausreichend gegen Gefahren im Urlaubsland zu schützen und
damit zu einem erholsamen, ungetrübten Urlaub beizutragen.
interessante Links:
Für weitere Fragen steht Ihnen unser PraxisTeam gerne zur Verfügung ...
weiterer Link: http://www.kinderarzt-bretten.de/reise.htm
zuletzt aktualisiert am 25.03.2004 (RW)