Malaria-Prophylaxe                                                     Ó  kinderpraxis-juelich  (Dez-03)

    Unser Kinder- und Jugendarzt Dr. Rudolf Weitz informiert Sie über Malaria-Prophylaxe:

Malaria - neuer Schutz für Last-Minute-Reisen

Malaria ist die Tropenkrankheit mit der weltweit größten Verbreitung. In Deutschland kam es in den vergangenen zwei Jahrzehnten durch den zunehmenden Fernreiseverkehr zur Verzehnfachung der Krankheitsfälle. Hierzulande erkranken heutzutage jährlich etwa 1000 Menschen an Malaria, 40 davon sterben. Oft wird die Malaria zu spät erkannt. Im Prinzip kann sich jeder, der mit Fieber aus einem Urlaub in einem Tropen- bzw. Subtropengebiet zurückkommt, mit ihr infiziert haben. Entsprechend kann aus der eben noch gut zu behandelnden Infektion innerhalb kürzester Zeit eine lebensbedrohliche Krankheit werden.

Was sind die Ursachen?
Die Erreger heißen Plasmodien und werden durch den Stich der blutsaugenden weiblichen Anopheles-Mücke übertragen. Diese kommt nicht nur in tropischen und subtropischen Ländern, sondern teilweise auch in Mittelmeerländern vor. Im Menschen befallen die Malariaerreger Blut- und Leberzellen und durchleben hier verschiedene Zyklen. Phasenweise können sie als Hypnozoiten in "Schlummerstadien" vorkommen, in dieser Form lange Zeit im Menschen existieren und immer wieder zu neuen Rückfällen führen.

Wie äußert sich die Malaria?
Die Malaria äußert sich in alle 3 oder 4 Tagen wiederkehrenden Krankheitsschüben mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Verwirrungszuständen und Krämpfen. In der schwersten Form der Malaria (Malaria tropica) sind die Fieberschübe unregelmäßig. Es besteht akute Lebensgefahr. Der rasche Einsatz der richtigen Therapie ist lebenswichtig. Wird die Malaria innerhalb von 24 Stunden erkannt und behandelt, hat der Patient praktisch eine hundertprozentige Überlebenschance. Mit jedem Tag, den man wartet, sinkt die Überlebenschance. Unbehandelt endet die Malaria tropica bei 50 bis 60 Prozent der Mitteleuropäer tödlich.

Was hilft am besten gegen Malaria?
Am wirkungsvollsten ist der Schutz durch Mückenmittel, entsprechende Kleidung und Moskitonetz. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich medikamentös zu schützen. Informationen ob und welcher Malariaschutz notwendig ist, finden Sie unter www.fit-for-travel.de. Die meisten Medikamente müssen bereits längere Zeit vor dem Urlaub eingenommen werden. Ein neues Präparat gewährleistet einen Last-minute-Schutz. Es wirkt gegen Blut- und Leberformen der Malariaerreger. Wer häufiger in Malariagebiete reist, sollte das jeweilige Präparat als so genanntes Stand-by-Medikament im Gepäck haben, um im Ernstfall sofort mit der Behandlung beginnen zu können.

 

Aktuelle Meldung vom 23.6.02:

Ein viel versprechender neuer Ansatz beim Kampf gegen Malaria?

Südafrikanische Wissenschaftler haben einen neuen Ansatz im Kampf gegen die Malaria-Krankheit entdeckt. Die Wissenschaftler um den Arzt Tim Egan von der Universität Kapstadt sehen ihre Arbeit als einen Durchbruch, der die Entwicklung wirksamerer Medikamente ermöglichen könnte, berichtete die "Sunday Times".
 
Bei ihrem Ansatz konzentrierte sich das Forscherteam auf das Verhältnis zwischen Malaria-Erreger und den roten Blutkörperchen. "Der Parasit ernährt sich vom Hämoglobin in den roten Blutkörperchen und zerstört ihre Fähigkeit zum Sauerstofftransport", sagte Giovanni Hearne von der Johannesburger Witwatersrand-Universität.
 
Zusammen mit seinem Team entdeckte Hearne nun, dass ein Teil des Hämoglobins - Häm - für den Parasiten potenziell giftig ist: "Unser Durchbruch kreist um die Entdeckung, dass dem Parasiten die Neutralisierung des giftigen Häms gelingt." Der Parasit verwandle dabei Häm in eine andere Substanz namens Hämozin und mache es so für sich selbst unschädlich. Es gelte nun, Medikamente zu entwickeln, die diese Entgiftung verhindern, so dass das Häm die Erreger erfolgreich eliminieren kann, sagte der Forscher.
 
Zuletzt hatten Berichte für Aufsehen gesorgt, nach denen ein in den USA entwickelter Malaria-Impfstoff in Kenia getestet wird. Hierbei soll der Malaria-Parasit gleich in der ersten Phase nach der Infektion bekämpft werden, wenn er sich im Blut vermehrt und rote Blutkörperchen angreift.

 

Die aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin zur Malaria-Prophylaxe

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Für weitergehende Fragen steht Ihnen unser PraxisTeam zur Verfügung ...

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zuletzt aktualisiert am 11.12.2003 (RW)