Malaria - neuer Schutz für Last-Minute-Reisen
Malaria ist die Tropenkrankheit mit der weltweit größten Verbreitung.
In Deutschland kam es in den vergangenen zwei Jahrzehnten durch den
zunehmenden Fernreiseverkehr zur Verzehnfachung der Krankheitsfälle.
Hierzulande erkranken heutzutage jährlich etwa 1000 Menschen an Malaria,
40 davon sterben. Oft wird die Malaria zu spät erkannt. Im Prinzip kann
sich jeder, der mit Fieber aus einem Urlaub in einem Tropen- bzw.
Subtropengebiet zurückkommt, mit ihr infiziert haben. Entsprechend kann
aus der eben noch gut zu behandelnden Infektion innerhalb kürzester Zeit
eine lebensbedrohliche Krankheit werden.
Was sind die Ursachen?
Die Erreger heißen Plasmodien und werden durch den Stich der blutsaugenden
weiblichen Anopheles-Mücke übertragen. Diese kommt nicht nur in tropischen
und subtropischen Ländern, sondern teilweise auch in Mittelmeerländern
vor. Im Menschen befallen die Malariaerreger Blut- und Leberzellen und
durchleben hier verschiedene Zyklen. Phasenweise können sie als
Hypnozoiten in "Schlummerstadien" vorkommen, in dieser Form lange Zeit im
Menschen existieren und immer wieder zu neuen Rückfällen führen.
Wie äußert sich die Malaria?
Die Malaria äußert sich in alle 3 oder 4 Tagen wiederkehrenden
Krankheitsschüben mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und
Gliederschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Verwirrungszuständen und Krämpfen.
In der schwersten Form der Malaria (Malaria tropica) sind die Fieberschübe
unregelmäßig. Es besteht akute Lebensgefahr. Der rasche Einsatz der
richtigen Therapie ist lebenswichtig. Wird die Malaria innerhalb von 24
Stunden erkannt und behandelt, hat der Patient praktisch eine
hundertprozentige Überlebenschance. Mit jedem Tag, den man wartet, sinkt
die Überlebenschance. Unbehandelt endet die Malaria tropica bei 50 bis 60
Prozent der Mitteleuropäer tödlich.
Was hilft am besten gegen Malaria?
Am wirkungsvollsten ist der Schutz durch Mückenmittel, entsprechende
Kleidung und Moskitonetz. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich
medikamentös zu schützen. Informationen ob und welcher Malariaschutz
notwendig ist, finden Sie unter
www.fit-for-travel.de. Die meisten Medikamente müssen bereits längere
Zeit vor dem Urlaub eingenommen werden. Ein neues Präparat gewährleistet
einen Last-minute-Schutz. Es wirkt gegen Blut- und Leberformen der
Malariaerreger. Wer häufiger in Malariagebiete reist, sollte das jeweilige
Präparat als so genanntes Stand-by-Medikament im Gepäck haben, um im
Ernstfall sofort mit der Behandlung beginnen zu können.
Aktuelle Meldung vom 23.6.02:
Ein viel versprechender neuer Ansatz beim Kampf gegen Malaria?
Südafrikanische Wissenschaftler haben einen neuen
Ansatz im Kampf gegen die Malaria-Krankheit entdeckt. Die Wissenschaftler um den
Arzt Tim Egan von der Universität Kapstadt sehen ihre Arbeit als einen
Durchbruch, der die Entwicklung wirksamerer Medikamente ermöglichen könnte,
berichtete die "Sunday Times".
Bei ihrem Ansatz konzentrierte sich das Forscherteam auf das Verhältnis zwischen
Malaria-Erreger und den roten Blutkörperchen. "Der Parasit ernährt sich vom
Hämoglobin in den roten Blutkörperchen und zerstört ihre Fähigkeit zum
Sauerstofftransport", sagte Giovanni Hearne von der Johannesburger
Witwatersrand-Universität.
Zusammen mit seinem Team entdeckte Hearne nun, dass ein Teil des Hämoglobins -
Häm - für den Parasiten potenziell giftig ist: "Unser Durchbruch kreist um die
Entdeckung, dass dem Parasiten die Neutralisierung des giftigen Häms gelingt."
Der Parasit verwandle dabei Häm in eine andere Substanz namens Hämozin und mache
es so für sich selbst unschädlich. Es gelte nun, Medikamente zu entwickeln, die
diese Entgiftung verhindern, so dass das Häm die Erreger erfolgreich eliminieren
kann, sagte der Forscher.
Zuletzt hatten Berichte für Aufsehen gesorgt, nach denen ein in den USA
entwickelter Malaria-Impfstoff in Kenia getestet wird. Hierbei soll der
Malaria-Parasit gleich in der ersten Phase nach der Infektion bekämpft werden,
wenn er sich im Blut vermehrt und rote Blutkörperchen angreift.
Die aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin zur Malaria-Prophylaxe
Dosierungshilfe zur Prophylaxe mit Malarone®
Für weitergehende Fragen steht Ihnen unser PraxisTeam zur Verfügung ...
zuletzt aktualisiert am 11.12.2003 (RW)