Frau
Dr. Stefanie Klein gibt Ihnen hier Empfehlungen zur Wiederbelebung im Säuglingsalter:Das ABC der Wiederbelebung wird nach folgendem Stufenplan durchgeführt:
Sind die Massnahmen einer Stufe erfolglos, muss auf die nächst höhere Stufe übergegangen werden.
Bei Säuglingen tritt - anders als bei Erwachsenen - nur selten sofort ein Herzstillstand auf. Meist tritt zuerst ein Atemstillstand ein, und infolge des Sauerstoffmangels (durch die fehlende Atmung) kommt es dann erst zum Herzstillstand. Deshalb muss man immer zuerst versuchen, die Atmung wieder in Gang zu setzen!
Sollten Sie bei der Kontrolle Ihres Kindes durch fehlende Atmung oder blass-blaue Hautfarbe alarmiert sein, gehen Sie bitte sofort nach dem Stufenplan vor:
Nehmen Sie Ihr Kind hoch und halten es dabei am Hinterkopf fest, am Rücken reiben, nicht schütteln (wegen der Gefahr der Hirnblutung),
gehen Sie in die Nähe des Telefons,
wenn Ihr Kind nicht zu atmen beginnt, weitermachen mit
Legen Sie Ihr Kind auf eine feste Unterlage, wischen Sie seinen Mund mit gebogenem Kleinfinger aus.
Am einfachsten kann man die Atemwege freihalten, indem man den Nacken anhebt (bitte zart, da die Gefahr einer Verletzung des Rückenmarks besteht). Bei kleinen Säuglingen kann man auch eine Hand zwischen die Schulterblätter legen. Oder man kippt den Kopf mit einer Hand nach hinten und zieht das das Kinn vor.
Wenn Ihr Kind noch immer nicht atmet, beginnen Sie bitte jetzt mit der
Die Beatmung wird aufgrund der Größenverhältnisse als Mund-zu-Mund und -Nase-Beatmung durchgeführt. Sie sollten seitlich vom Kind stehen oder sitzen. Ihr Mund muss dicht über Mund und Nase Ihres Kindes schließen.
Bitte geben Sie 3 kurze Atemstöße im Abstand von 1-2 Sekunden, ohne sich aufzurichten.
Der Brustkorb des Kindes muss sich dabei leicht anheben, andernfalls müssen Sie die Lage des Kopfes korrigieren.
Nun sollten Sie aber unbedingt den Notarzt rufen!
Notruf 112
Hier ist: ..............................
Mein Kind, ..... Monate alt, hat einen Atemstillstand.
Schicken Sie einen Notarzt und Rettungswagen!
Meine Adresse: ......................
Meine Telefonnummer: .......................
Haben Sie noch Fragen?
Schreiben Sie den oben angeführten Text auf eine Karte, die Sie unter Ihr Telefon legen. Dann können Sie den Text im Notfall ablesen und werden in der Aufregung nichts vergessen.
Falls Sie in einem Mehrparteienhaus wohnen, geben Sie das Stockwerk und ggf. die Seite an (z. B.: 2. Stock rechts).
Machen Sie im Hausflur Licht und öffnen Sie die Haus- oder Wohnungstür.
Sollten Sie in dieser Notfallsituation zufällig noch einen Helfer haben, lassen Sie Ihren Helfer telefonieren während Sie mit der Beatmung fortfahren.
Wenn Ihr Kind auch jetzt noch nicht zu atmen beginnt, gehen Sie bitte über zur
Durch die Herzmassage möchte man erreichen, dass trotz Herzstillstand die wichtigsten Organe notdürftig mit Blut versorgt werden.
Beim kleinen Säugling gilt als beste Methode die "Brustkorb-umfassende" Herzmassage. Dabei sollten die Hände des Helfers den Brustkorb des Säuglings fest umgreifen.
Die Daumen liegen übereinander oder nebeneinander ca. 1 cm unterhalb des gedachten Kreuzungspunktes zwischen der Brustwarzenlinie und der Mittelachse des Brustbeins.
Sie üben kurze Stösse aus (ca. zwei Stösse pro Sekunde = 120 Stösse pro Minute). Das Brustbein muss ca. 1-2 cm tief eingedrückt werden.
Wenn das Umgreifen des Brustkorbs nicht möglich ist, kann die "Zwei-Finger-Methode" benutzt werden. Die Herzmassage erfolgt dabei mit 2 (oder 3) Fingern der rechten Hand an dem oben beschriebenen Ort. Das Brustbein muss – wie oben – 1-2 cm tief eingedrückt werden.
Verhältnis von Atemspende und die Herzmassage:
im 1. Halbjahr 3 : 9
Es wird also 3 mal hintereinander beatmet, dann erfolgen 9 Herzmassagen.
ab dem 2. Halbjahr 3 : 15
Bitte zählen Sie bei der Herzmassage laut mit!
Vergessen Sie auch nicht, zur Beatmung den Kopf wieder leicht zu überstrecken!
Nach 5 Durchgängen sollten Sie Atmung und Puls kontrollieren!
Dauer der Wiederbelebung
Bitte hören Sie mit Ihren Bemühungen zur Wiederbelebung erst auf
oder
häufig gestellte Fragen:
N.N.:
Wo werden Notfalltraining oder Wiederbelebungskurse für Eltern angeboten?Dr. Klein.: Für Kurse in unserer Region können wir Ihnen natürlich Auskunft geben. Sonst fragen Sie nach bei den Rettungsdiensten (Deutsches Rotes Kreuz, Malteser oder Johanniter) und achten Sie auf Ankündigungen in der Lokalpresse!
Im Forum der Kinderpraxis können Sie Ihre Erfahrungen mit anderen Eltern austauschen,
für weitere Fragen steht Ihnen aber natürlich auch unser PraxisTeam gerne zur Verfügung ...
zuletzt aktualisiert am 06.01.2004 (SK)