Stottern beim Kleinkind                         ©  kinderpraxis-juelich  (Mrz-06)

    Unsere Praktische Ärztin Dr. Stefanie Klein informiert Sie hier über das physiologische Stottern:

Eltern sind sehr besorgt, wenn Ihr Kind plötzlich zu stottern beginnt. Doch eine vorübergehende Störung des Redeflusses im Laufe der Sprachentwicklung eines zwei bis vier Jahre alten Kindes ist praktisch normal. Deshalb ist es richtig (und wichtig), zunächst erst einmal abzuwarten und sich an bestimmte Regeln zu halten.  

 

Verhaltensregeln:

– Ausreden lassen. Unterbrechen Sie Ihr Kleines nicht, nehmen Sie ihm nicht das Wort aus dem Mund, und sprechen Sie nicht seine Sätze zu Ende. Es weiß genau, was es sagen will, braucht dafür lediglich etwas mehr Zeit. Geben Sie ihm diese

– Richtig zuhören. Wenden Sie sich Ihrem Kind beim Gespräch zu, und halten Sie Blickkontakt – das signalisiert Aufmerksamkeit. Interessieren Sie sich dafür, was Ihr Kind Ihnen sagt, nicht, wie es das tut: Die perfekte und flüssige Aussprache ist zweitrangig

– Ruhe bewahren. Lassen Sie sich nicht nervös machen, wenn Ihr Kleines sich mit einem Satz arg abmüht. Versuchen Sie, locker zu bleiben; das zeigt, dass das Stottern für Sie kein Problem darstellt

– Weniger Kritik. Wenn Sie Ihren Liebling ständig verbessern, nehmen Sie ihm den Spaß am Sprechen. Lassen Sie einen verkorksten Satz nicht wiederholen. Verkneifen Sie sich Ratschläge wie „Hol erst mal tief Luft“ oder „Denk erst nach, bevor du sprichst“: Damit setzen Sie das Kind zusätzlich und unnötig unter Druck.

– Andere aufklären. Informieren Sie Ihr Umfeld über das Stottern. Sprechen Sie mit Verwandten, Freunden, Nachbarn und der Kindergärtnerin. Weisen Sie die Lehrer schon vor dem ersten Schultag auf das Sprachproblem Ihres Kindes hin

– Den Rücken stärken. Informieren Sie sich und Ihr Kind. Vermitteln Sie dem kleinen Stotterer, dass ihm seine Sprache nicht peinlich sein muss: Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Außerdem: Auch normal Sprechende bleiben immer mal wieder an einem Wort hängen. So machen Sie Ihr Kind stark gegen Hänseleien

– Spaß fördern. Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Reden nicht bedrohlich ist, sondern Freude macht. Fördern Sie den spielerischen Umgang mit der Sprache: Rollenspiele, Sprechreime, Abzählverse, Rate- und Fingerspiele machen Kindern Spaß und ermöglichen einen alternativen Zugang zum Sprechen.
 


häufig gestellte Fragen:

N.N.:          Wann muß ich mir Sorgen machen?

Dr. Klein:  Es gibt natürlich auch eine krankhafte Entwicklung hin zum echten Stottern. Belastend sind vor allem erbliche Faktoren. Nach einer Phase des Abwartens und der konsequenten Geduld von mindestens 3 bis höchstens 6 Monaten Dauer, ist eine Vorstellung beim Kinderarzt mit der Bitte um Abklärung erforderlich.


weitere nützliche Hinweise finden Sie auch unter folgendem Link:

Baby und Eltern


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zuletzt aktualisiert am 05.03.2006 (SK)