Sonnenallergie                                                                           Ó  kinderpraxis-juelich  (Jul-06)

  

   

Unser Kinder- und Jugendarzt Dr. Rudolf Weitz informiert Sie hier über das Thema Sonnen-"Allergie":

Rund 7 % der Bevölkerung reagieren auf die ersten Tage Aufenthalt unter südlicher Sonne mit einem stark juckendem Hautausschlag. Betroffen sind meist Stellen, die sonst nicht so sehr der Sonne ausgesetzt werden, wie Halsausschnitt, Nacken, Schultern aber auch die Streckseiten von Armen, Beinen, Händen oder Füßen.

Dieses unter "Sonnenallergie" zusammengefasste Krankheitsbild kann verschiedene Ursachen haben, wobei die Polymorphe Lichtdermatose (PLD) und die Mallorca-Akne die wichtigste Rolle spielen. Die genauen Ursachen der PLD sind aber unklar, als gesichert gilt eigentlich nur, dass die Haut auf ungewohnte UVA-Strahlung mit starker Entzündung reagiert.

Anders verhält es sich bei der Mallorca-Akne, hier liegt meist eine Allergie gegen Bestandteile des Sonnenschutzmittels oder anderer Kosmetika (meist Emulgatoren) zugrunde, die durch die Sonneneinstrahlung noch verstärkt wird.

Weitere Ursachen für Hautausschläge nach Sonnenbestrahlung:
Einige Medikamente, z.B. bestimmte Antibiotika, Antidiabetika u.a. oder äußerlich anzuwendende Produkte bzw. nach Kontakt mit bestimmten Pflanzen, z.B. Bärenklau, können in Verbindung mit Licht zu allergischen Hautausschlägen führen. Man spricht hierbei von einer photoallergischen bzw. phototoxischen Reaktionen. Häufig greifen diese Ausschläge auch auf Hautpartien über, die nicht dem Licht ausgesetzt waren.
 

Vorbeugende Maßnahmen:
Wenn die genaue Ursache für den juckenden Ausschlag bekannt ist, so sollte man diese meiden bzw. wenn dies, z.B. bei Medikamenteneinnahme, nicht möglich ist, sich der Sonne nur vorsichtig aussetzen. Bei empfindlicher Haut kann schon durch die Wahl des richtigen Sonnenschutzes viel erreicht werden. Bei der Polymorphen Lichtdermatose kann jedoch bereits vor Urlaubsantritt etwas unternommen werden: hilfreich ist es, sich langsam an die Sonnenstrahlung zu gewöhnen. Man sollte jedoch dabei bedenken, dass Sonnenstudios nicht unbedingt dafür geeignet sind, da man hierbei überwiegend mit UVA-Licht bestrahlt wird und sich die sog. Lichtschwiele, die auch vor Sonnenbrand schützt, nur unter UVB-Strahlung entwickelt.

Die vorbeugende Einnahme von Vitaminen wie beta-Carotin, Vitamin E und C ist deswegen problematisch, weil sie bereits 6 bis 10 Wochen vor Urlaubsantritt begonnen und dann auch während des ganzen Urlaubs fortgesetzt werden muss. Nur eine so lange Einnahme gewährleistet, dass sich die schützenden Substanzen ausreichend in der Haut anreichern um der UVA-Strahlung widerstehen zu können.

Wichtige Hinweise:
Welche Maßnahmen für Ihre Kinder und Sie selbst erforderlich sind, hängen im wesentlichen von der individuellen Empfindlichkeit ab. Lassen Sie sich daher von Ihrem uns bei der Auswahl und Anwendung des richtigen Sonnenschutzmittels und der Medikamente beraten!

Was tun, wenn's doch passiert ist?
Die wichtigste Maßnahme ist, weitere Sonneneinstrahlung, z.B. durch entsprechende bedeckende Kleidung, zu vermeiden. Die weitere Behandlung entspricht weitgehend der eines allergischen Ekzems. So kann die Einnahme von Calciumpräparaten und/oder Antihistaminika oder das Auftragen einer Cortisoncreme Linderung bringen.

Orale Antihistaminika machen schläfrig und können die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit herabsetzten. Dadurch kann die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt werden!

Für alle weiteren Fragen steht Ihnen unser PraxisTeam gerne zur Verfügung ...

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zuletzt aktualisiert am 10.07.2006 (RW)