Krupphusten (= Pseudocroup)                                    Ó  kinderpraxis-juelich  (Mrz-06)

    Unser Kinder- und Jugendarzt Dr. Rudolf Weitz informiert Sie zum Thema Krupphusten:

Bei diesem allgemein so gefürchteten Krankheitsbild handelt sich eigentlich nur um einen banalen Virusinfekt. Im Unterschied zur normalen "Erkältung" wird aber die sehr empfindliche Kehlkopfschleimhaut betroffen. Eine entzündliche Schwellung kann bei den noch recht engen Luftwegen des Säuglings und Kleinkindes schon einmal zu einer kritischen Verlegung der Stimmritze führen. Dies ist jedoch zum Glück sehr selten und dann eher die Folge einer unangebrachten Panikreaktion der Umgebung.

Verlauf

Im typischen Fall erwacht Ihr Kind mitten in der Nacht und weckt seine Familie durch ein lautes, bellendes Husten. Das Erschrecken seiner Eltern ist zwar verständlich, aber selten wirklich begründet. Auf jeden Fall sollten Sie Ihr Kind nichts von Ihrer Sorge spüren lassen, auch bei einer anfangs recht deutlichen Luftnot! Ihre Angst verstärkt verständlicherweise seine Atemnot nur noch mehr!

Behandlung

Nehmen Sie Ihr Kind bitte auf den Arm und versuchen Sie, es so gut es geht zu beruhigen! Treten Sie dann ans offene Fenster und lassen Sie es möglichst kühle (Nacht-)Luft atmen!

Sollte sich Ihr Kind nicht in wenigen Minuten beruhigen lassen oder etwa beim Hinlegen erneut zu husten beginnen, empfehlen wir Ihnen, zunächst nur ein einfaches Hustenzäpfchens (z.B. Sedotussin®) zu geben!

Cortison-Zäpfchen (z.B. Rectodelt® von Trommsdorf) sollten Sie besser nicht ohne Wissen des Arztes geben! Wenn nämlich Atemnot und/oder quälender Husten ausnahmsweise auch nach dem Hustenzäpfchen nicht nachlassen, verständigen Sie uns bitte unbedingt über Tel: 0172-2000314, damit wir Ihnen in dieser ausnahmsweise vielleicht doch bedrohlichen Lage helfen können.

Die erste Nacht ist erfahrungsgemäß die schlimmste. An den darauf folgenden Abenden kann ein vorbeugend gegebenes Hustenzäpfchen sicherlich nichts schaden. Meist schläft Ihr Kind damit die ganze Nacht ruhig durch.

Bei späteren Erkältungskrankheiten sollte man auch immer mal wieder mit Kruppanfällen rechnen. Über die Schwere des jeweiligen Verlaufs können aber keine Vorhersagen gemacht werden. Halten Sie sich deshalb immer einen kleinen Vorrat an Husten- (und Cortison-) Zäpfchen bereit...


häufig gestellte Fragen:

N.N.:         Warum hat das Cortison-Zäpfchen beim letzten Kruppanfall nicht so richtig geholfen?

Dr. Weitz.:  Der Hersteller der Rectodelt®-Zäpfchen preist zwar mit Recht deren hervorragende Wirkung bei Krupphusten an, muß aber auch zugeben, daß die eventuelle Luftnot erst nach etwa 30 Minuten nachläßt. Wer aber das Cortison-Zäpfchen erst einmal zurückhält und statt dessen zuerst nur ein Sedotussin®-Hustenzäpfchen verabreicht, der wird wahrscheinlich meine Erfahrung bestätigen können, daß die beruhigende Wirkung des Hustenzäpfchens innerhalb von 10-15 Minuten genügt, um es wieder schlafen legen zu können.

N.N.:         Wieviele Zäpfchen kann ich meinem Kind eigentlich geben?

Dr. Weitz.:  Grundsätzlich ist es zwar besser, wenn man bei Kindern mit möglichst wenig Medikamenten auskommt. Wenn aber  Beruhigung, kalte Luft und das Hustenzäpfchen nicht so richtig anschlagen, dann kann man unbedenklich das Cortison-Zäpfchen nachschieben. Auch ist es erlaubt, nach Mitternacht erstmal ein zweites Hustenzäpfchen zu geben. Kein Medikament hält die ganze Nacht. Denken Sie bitte auch an den kalten Brustwickel!


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für weitere Fragen steht Ihnen aber natürlich auch unser PraxisTeam zur Verfügung ...

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zuletzt aktualisiert am 05.03.2006 (RW)