Unser Kinder - & Jugendarzt Dr. Rudolf Weitz
zu Erkältungskrankheiten
Besonders während der Wintermonate machen fast alle Kleinkinder durch regelmäßige Ansteckung in Kindergärten, Krabbelstuben oder bei Familientreffen eine scheinbar unendliche Serie von Infekten durch. Wegen der großen Zahl von Viren, die Atemwegsinfekte oder sog. Erkältungs-Krankheiten verursachen können, sind Dauerschnupfen und -Husten in allen Kindergruppen scheinbar unvermeidlich.
Die üblichen Empfehlungen wie warme Kleidung, vitaminreiche Kost usw. sind erfahrungsgemäß wirkungslos. Zur Abhärtung dient dagegen vor allem viel Bewegung an der frischen Luft (evtl. auch die Sauna!). Überlegen Sie (evtl. zusammen mit den Großeltern), ob Sie sich nicht doch besser einen Winterurlaub mit Ihren Kindern leisten können! Bei Allergieneigung und bei begründetem Allergieverdacht unbedingt auf Stofftiere im Kinderbett verzichten!
Um Komplikationen wie Nebenhöhleneiterung, Vergrößerung der Rachenmandel ("Polypen") und die nicht selten immer wiederkehrenden Mittelohrentzündungen möglichst zu vermeiden, sollten Sie folgende Ratschläge beachten:
1. Krankheitswoche:
Bei Schnupfen - abschwellende Nasentropfen (z.B. Otriven®¨) für 3-5 Tage.
(Notfalls lieber ein (Sedotussin®¨)-Hustenzäpfchen geben als einreiben!
Erkältungsbalsam schadet nämlich auf Dauer der Haut.)
Bei Husten - Inhalationen mit Kamillentee (oder ätherischen Ölen)
Hustentees tagsüber mehrfach anwenden. nachts evtl. dämpfende Hustenmittel (Sedotussin®¨, Prospan®¨, oder Hedelix®¨)
Ganz ausgezeichnet gegen scheinbar unstillbaren Husten hilft der Brustwickel:
Hierzu wird ein kaltnasses Küchenhandtuch passend gefaltet und dem Kind um die Brust gelegt.
Darüber muß zum Abdichten ein trockenes festes (Molton®-)Tuch gewickelt werden.
Die beruhigende Wirkung tritt nach 10-15 Minuten ein. Ihr Kind kann mit dem Wickel schlafen gelegt werden...
2. Krankheitswoche:
Bei anhaltendem Husten unbedingt zum Arzt!
Bei fortdauerndem Schnupfen den Kindergartenbesuch unterbrechen und Hausmittel
(Inhalationen und Schwitzbäder) noch konsequenter anwenden. An Winterurlaub denken!
3. Krankheitswoche:
Arztbesuch auch nur wegen Schnupfen (Sinusitis? Allergie?) unbedingt sinnvoll!!!
- Rauchende Eltern haben hustende Kinder! -
häufig gestellte Fragen:
N.N.: Mein Kind will kein Hustenzäpfchen, kann ich keinen Hustenstiller als Saft bekommen?
Dr. Weitz.: Suppositorien werden schneller in den Körper aufgenommen als orale Medikamente, können nicht erbrochen werden und wirken beinah so schnell wie eine Spritze!
Husten- (und Fiebersäfte) stehen auf der Hitliste der Vergiftungsunfälle bei Kindern ganz oben!
Merke: Selbst bei der größten Sorgfalt von Eltern und Großeltern kann gerade im Zusammenhang mit der Erkrankung eines Kindes eine chaotische Situation entstehen, die es dem gesunden Geschwister z.B. erlauben, unbemerkt seine Neugier zu befriedigen.
N.N.: Wie soll ich mir die heilende Wirkung der Mikrowelle bei Nebenhöhlenentzündung erklären?
Dr. Weitz.: Das Wirkprinzip jeder Wärmeanwendung ist die Durchblutungssteigerung im entzündeten Gewebe. Hierdurch werden die Abwehrvorgänge allgemein angeregt. Dies ist therapeutisch besonders hilfreich bei "chronischer" (also eher kühler), Entzündung. Und damit haben wir es natürlich bei "verschlepptem" Nasenrachen-Nebenhöhlenkatarrh zu tun!
N.N.: Ich hab eine Rotlicht-Lampe zu Hause; kann ich die nicht statt der Mikrowelle benutzen?
Dr. Weitz.: Aus der Anwendung in der Küche kennen Sie sicher den Unterschied: Der (Infrarot-)Grill röstet nur an der Oberfläche während die Mikrowelle auch in die Tiefe dringt...
interessante Links:
http://www.pid-ari.net/Newsletter/Newsletter_Artikel13.htm
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zuletzt aktualisiert am 30.08.2011 (RW)